Am 6. Mai 1989 nahm Delta Air Lines Hamburg in ihr Streckennetz auf. Täglich startete in Atlanta eine Lockheed TriStar, um nach einer Zwischenlandung in London-Gatwick die Hansestadt anzusteuern. Zum Sommerflugplan 1991 wurde die Verbindung auf einen Nonstopflug umgestellt, fortan flogen die damals nagelneuen Boeing 767-300ER täglich von Atlanta nach Hamburg, von wo aus es dann weiter nach Berlin-Tegel ging.
Kurz vor ihrem Konkurs verkaufte PanAm im Oktober 1991 sämtliche Europa-Routen vom “World Port” New York-JFK an Delta. Somit übernahm Delta auch die Route New York – Hamburg. Fortan gab es neben dem Nonstopflug nach Atlanta auch einen Flug nach NYC. Dieser wurde mit den von PanAm übernommenen Airbus A310 durchgeführt, man flog im Dreieck mit Amsterdam. Dreimal wöchentlich in die eine Richtung, dreimal wöchentlich in die andere und einmal die Woche in beide Richtungen Nonstop.
Ab 1992 flog Delta fünfmal wöchentlich Nonstop und zweimal wöchentlich über Amsterdam zum Big Apple. Über die Jahre folgten diverse Konstellationen aus Nonstopflügen an einigen Tagen die Woche und One-Stop Flügen über Amsterdam an den restlichen Tagen. Ab 1994 wurde die New York Route auf Boeing 767-300ER umgestellt und nur noch One-Stop über Amsterdam angeboten.
Da Delta besonders auf vielen Europastrecken Geld verlor, wurde das Kosteneinsparungsprogramm “Leadership 7.5” beschlossen (Senkung der Sitzmeilenkosten (CASM) von 9,2 auf 7,5 Cent), im Rahmen dessen unter anderem der gesamte Transatlantikverkehr optimiert wurde und der von PanAm geerbte Frankfurt Hub geschlossen. Im Rahmen des Programms verließen übrigens auch die teilweise erst frisch ausgelieferten A310s die Flotte von Delta.
N1739D at Hamburg – Fuhlsbuettel (Helmut Schmidt)
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Der Betrieb in Hamburg wurde komplett umgestellt, ab Frühjahr 1995 wurde wie folgt geflogen: Atlanta – Hamburg – Kopenhagen – New York JFK und zurück, durchgeführt mit Boeing 767-300ER. Neben einer ganzen Reihe weiterer Strecken fiel so der One-Stop Flug Atlanta – Berlin weg, die von PanAm geerbte Verbindung New York – Berlin mit Weiterflug nach Warschau wurde beibehalten.
Ende 1995 wurde dann auch Atlanta – Hamburg sowie Hamburg – Kopenhagen – New York eingestellt, womit Delta fortan nicht mehr an der Elbe vertreten war. Schlagzeilen machte man aber trotzdem noch einmal: in den letzten Wochen des Betriebs brach einer voll besetzten 767, welche auf dem Weg nach Atlanta war, das rechte Hauptfahrwerk, während sie auf die Startbahn rollte. Es wurde niemand verletzt, die Maschine wurde über Fluggasttreppen evakuiert, da kein Feuer ausbrach.
N172DN at Hamburg – Fuhlsbuettel (Helmut Schmidt)
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Ende 1997 gab Delta bekannt, dass man im Frühjahr 1998 auch die Strecke New York – Berlin einstellen und Warschau Nonstop bedienen werde. Dazu kündigte man an, ab Mai 1998 wieder Atlanta – Hamburg anzubieten, täglich und Nonstop mit Boeing 767-300ER. Der Flug entwickelte sich gut. 1999 wurden die Pläne zu einer neuen Airline-Allianz namens SkyTeam konkret, welche im Jahr 2000 gegründet werden sollte und wurde. Hierzu wurden unter anderem mit Air France, neben Delta auch Gründungsmitglied, eine Partnerschaft geschlossen und Codeshare-Flüge eingerichtet, Delta konnte nun auf das gut ausgebaute Europanetz der Air France zurückgreifen, um ihre Fluggäste ab Paris zu verteilen. Dem fiel unter anderem die junge, sich noch etablierende Verbindung von Atlanta nach Hamburg zum Opfer. In der Pressemitteilung konnte man lesen, dass die Strecke aus “allianzstrategischen Gründen” auf eine Umsteigeverbindung über Paris umgestellt werde. Somit war im Januar 2000 Schluss und Delta kam bis heute nie wieder zurück.
N152DL at Hamburg – Fuhlsbuettel (Helmut Schmidt)
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Die Flotte von Delta Air Lines besteht derzeit aus (Stand Februar 2019):
4 Airbus A220-100 (CS100)
57 Airbus A319
62 Airbus A320
68 Airbus A321
11 Airbus A330-200
31 Airbus A330-300
12 Airbus A350-900
91 Boeing 717-200
10 Boeing 737-700
77 Boeing 737-800
118 Boeing 737-900ER
111 Boeing 757-200
16 Boeing 757-300
2 Boeing 767-300
56 Boeing 767-300ER
21 Boeing 767-400ER
8 Boeing 777-200ER
10 Boeing 777-200LR
80 McDonnel Douglas MD-88
40 McDonnell Douglas MD-90
In den Auftragsbüchern der Hersteller stehen:
36 Airbus A220-100 (CS100)
50 Airbus A220-300 (CS300)
59 Airbus A321
100 Airbus A321neo
35 Airbus A330-900
13 Airbus A350-900
12 Boeing 737-900ER
Von Levent C. Mirlay